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Drei Personen auf einer Expedition zum regenerativen Verlag
Regeneratives Wirtschaften

Unser Weg zum regenerativen Verlag

Wir wollen Neue Narrative zu einem klimapositiven Verlag umbauen! Wir wollen mit euch teilen, was wir auf dem Weg dorthin lernen. Im ersten Schritt berichten wir, wie wir unsere CO₂-Bilanz erhoben haben.

In unserem Visionspapier steht, dass Neue Narrative bis zum Jahr 2025 ein regenerativer Verlag sein soll: „In Zukunft wird es selbstverständlich sein, dass Unternehmen durch ihr Wirtschaften keine ökologischen und/oder sozialen Schäden verursachen. Wir werden in diesem Bereich eine Vorreiterstellung einnehmen, sodass andere uns folgen können.“

Wir stehen noch am Anfang dieser Reise. Trotzdem sind wir schon auf unerwartet viele Hindernisse gestoßen. Aber ohne Organisationen, die mutig vorangehen, wird sich unsere Wirtschaft nicht transformieren. Wir wollen eine von ihnen sein.

Warum jetzt?

Alle Unternehmen haben Anteil an der Ausbeutung unseres Planeten: Sie verwerten nicht nachwachsende Rohstoffe, haben einen hohen Wasser- und Materialverbrauch oder nutzen Energie aus fossilen Brennstoffen. Die sozial-ökologische Transformation muss auch von Unternehmen ausgehen. Individuelle Anstrengungen allein reichen nicht.

Unternehmen müssen zudem bald Zeugnis über die eigenen Umwelteinflüsse ablegen. Mit der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD)1 werden ab 2023 Unternehmen ab 250 Mitarbeiter*innen verpflichtet, Nachhaltigkeitskennzahlen offenzulegen. Dazu gehören beispielsweise alle Maßnahmen, um Umweltschädigung zu verhindern – und deren Effektivität. Der Bericht muss nach einem universellen Standard angefertigt werden und eine unabhängige Prüfung durchlaufen, bei Verstößen drohen Sanktionen.2 Kurzum: Greenwashing mithilfe von geschönten Nachhaltigkeitsberichten wird schwerer.

Bestandaufnahme: Wie klimaschädlich ist Neue Narrative?

Im Moment gehen wir davon aus, dass Neue Narrative im Jahr 2021 so viel Kohlendioxid wie 4,8 durchschnittliche deutsche Personen emittiert.

Wir bei Neue Narrative wollen das Thema angehen, auch wenn wir keine 250 Mitarbeiter*innen haben. Dafür haben wir ein Team geschaffen, das regelmäßig an regenerativen Projekten arbeitet. Durch die feste Verankerung in unserer Governance-Struktur sorgen wir dafür, dass das Thema im operativen Geschäft nicht durchrutscht. Dieses Team hat im ersten Schritt von einem externen Anbieter eine branchenunabhängige Bewertung der Klimaperformance durchführen lassen.

Die Analyse und Ergebnisse des Checks waren oberflächlicher, als wir erwartet hätten. Wir erhielten, ohne konkrete Angaben zu unseren Emissionen gemacht zu haben, ein Bronze-Abzeichen und ein Zertifikat. Uns wurden zwar teils hilfreiche Maßnahmen und nächste Schritte vorgeschlagen, wie beispielsweise die Berechnung unseres CO₂-Fußabdrucks und die Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts. Aber damit sparen wir in der Realität doch noch keine Emissionen ein?

Viele Zertifikate, Siegel und Checks sagen kaum etwas über die Nachhaltigkeit eines Unternehmens aus. Es geht eher darum, die spezifischen Anforderungen des Checks zu erfüllen, die nicht immer externen Standards entsprechen. Deutsche Stromanbieter können ihren Kohlestrom mit dem Kauf von sogenannten RECS-Zertifikaten beispielsweise ohne großen Aufwand als Ökostrom umetikettieren.3 Zertifikate und Siegel gaukeln vor, dass Unternehmen schon nachhaltig arbeiten. Da ist es nicht verwunderlich, dass viele Unternehmen an dieser Stelle aufhören. Aber Nachhaltigkeit sollte kein Aushängeschild sein, sondern in der Organisationsstruktur und -strategie verankert sein.

Um also einen präziseren Überblick davon zu bekommen, an welchen Stellen NN schon ökologisch (oder sozial) nachhaltig handelt, haben wir eine interne Umfrage durchgeführt.

Eine Person, die mit einer Lupe in einer Fußspur Zahlen sucht

Auszüge aus unserer internen Umfrage

Vision & Purpose

  • Wie wirken wir uns auf andere Organisationen, die Gesellschaft und den Planeten aus?
  • Was ist der Zielzustand ökologischer Nachhaltigkeit bei Neue Narrative?

Strategie

  • Inwieweit ist ökologische Nachhaltigkeit in unseren Produkten verankert?
  • Was sind unsere kurz-, mittel- und langfristigen Klimaziele?

Partner*innen

  • Wer sind die wichtigsten Partner*innen von NN?
  • Anhand welcher Kriterien wählen wir sie aus?
  • Welche von ihnen arbeiten bereits nachhaltig und welche nicht?

Ressourcen

  • Welche natürlichen, technischen und energetischen Ressourcen verbrauchen wir bei NN?
  • An welchen Stellen arbeiten wir (nicht) ökologisch nachhaltig?
  • Was tun wir, um Emissionen einzusparen oder zu kompensieren?

Team

  • Welche Klima-Rollen gibt es in unserer Organisation? Was sind ihre Verantwortlichkeiten?
  • Wie stellen wir sicher, dass Nachhaltigkeit ein Teil der Unternehmenskultur ist?

Auf der Suche nach Daten:

Diese erste Einschätzung wollten wir nun aber noch mit konkreten Daten unterfüttern, um sicher sagen zu können, wie klimaschädlich Neue Narrative wirklich ist. Wir standen vor der Frage: Wie groß war unser CO₂-Fußabdruck im Jahr 2021?

Um diesen zu ermitteln, haben wir zunächst verschiedene Posten identifiziert, die für die CO₂-Berechnung wichtig sind – in unserem Fall beispielsweise die Heftproduktion, die Emissionen, die anfallen, um die Hefte an unsere Leser*innen zu versenden, oder unsere digitale Gerätenutzung. Im Anschluss führten wir Internet-Recherchen durch, telefonierten mit der Deutschen Post, unserer Druckerei und unserem Versanddienstleister, erhoben intern Zahlen, fügten sie in Excel-Tabellen ein und berechneten Dreisätze.

Eine Liste mit den Emissionen von NN

Am Ende stand dann eine Zahl: 38 Tonnen CO₂. Im Moment gehen wir also davon aus, dass Neue Narrative im Jahr 2021 so viel Kohlendioxid wie 4,8 durchschnittliche deutsche Personen emittiert.4 Wir sind froh, dass wir überhaupt so weit gekommen sind, denn an vielen Stellen mussten wir mit Näherungswerten arbeiten, zum Beispiel bei unseren Emissionen im Homeoffice. Nur unsere Druckerei Gugler konnte uns genaue Zahlen zu unserem CO₂-Ausstoß liefern: Gugler kompensiert die 13 Tonnen CO₂, die auf die Heftproduktion entfallen. Die restlichen Tonnen Kohlendioxid sind noch nicht kompensiert.

Eine Person, die auf einer 38 steht und auf mehreren Hügeln Emissionen sieht

Klimapositivität ist ein Prozess

Was bringt uns nun die Zahl, die wir erhoben haben? Vor allem Klarheit. Denn diese Basis brauchen wir, um festlegen zu können, wo wir weitermachen – nämlich an den Stellen, an denen am meisten emittiert wird. Das sind neben der Heftproduktion in unserem Fall die digitale Gerätenutzung sowie die Arbeit im Homeoffice. Deshalb werden wir diese Bereiche priorisieren und uns genauer anschauen, was wir dort verbessern können. Unsere Emissionen vom letzten Jahr werden wir mit ausgewählten Kompensationsprojekten rückwirkend ausgleichen. Aber: Wir wollen nicht nur rückwirkend kompensieren, sondern vor allem auch zukünftige Einsparpotenziale identifizieren. Denn was gar nicht erst ausgestoßen wird, braucht keine Kompensation. Zeitgleich wird ein Teil des Teams sich darauf fokussieren, unsere Datengrundlage zu präzisieren.

Leider ist es nicht so einfach, an grundlegende Daten zu kommen, die zur Berechnung des CO₂-Fußabdrucks nötig sind. Der Grund dafür ist nicht zwingend böser Wille. Jahrzehntelang wurden diese Zahlen einfach nicht erhoben, weil sie nicht als relevant angesehen wurden – wirtschaftlich erfolgreich kann man auch ohne Wissen über den eigenen CO₂-Ausstoß sein. Damit sich das ändert, gibt es diese Kolumne.

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